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Solidarität

Migration als Chance

Der Migration durch durchdachte, ganzheitliche Integration begegnen und so Deutschland stärken

(Dieser Text wurde von mir als Beitrag zu dem hessischen Wahlkampf und dort im Magazin zur LTW23 geschrieben)

Migration kann dazu beitragen, die Wirtschaft in aufnehmenden Ländern zu stärken, insbesondere in Bereichen, in denen es an qualifizierten oder ungelernten Arbeitnehmer*innen mangelt, aber auch durch neue unternehmerische Impulse und mehr ausgebildete Kräfte und eine größere Basis an akademisch befähigten Menschen.

Sie fordert aber auch die aufnehmende Gesellschaft, aktiv die Integration der einwandernden Menschen zu bewerkstelligen.

Die deutsche Politik hat aber den Diskurs mit der Gesellschaft über Migration und Integration leider nie ernsthaft geführt.

Viele Bürgerinnen und Bürger haben dabei seit 2015 (und folgende) ehrenamtlich die Arbeit und Unterbringung für die Integration von flüchtenden Menschen übernommen.

Gleichzeitig waren Gemeinden, Kreise und das Land Hessen in vielen Fällen hoffnungslos überfordert, weil es keine Vision, keine Orientierung und keine Ziele für die Integration der flüchtenden Menschen gab.

Wie bei den Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern im 20 Jhd. nahmen die hessischen Regierungsparteien unausgesprochen die Rückkehr der Flüchtenden in ihre Heimat an und ignorierten deshalb alle Maßnahmen für eine gute Integration.

Warum? Weil bis heute die gesellschaftliche Debatte bzw. die Realität auf dem Planeten Erde ignoriert wird: Migration ist ein fester Bestandteil der Menschheitsgeschichte.

Sie endet erst, wenn alle Menschen in menschenwürdigen Umständen frei und sicher leben können.

Gleichzeitig profitieren aber Staaten wie etwa die USA oder Kanada erheblich von der Migration. So führten in den USA 2004 Menschen mit Migrationshintergrund 4% aller „Fortune 500“ (500 größten Unternehmen), 2022 waren es bereits 10,7%.

Es klingt zynisch, aber Migration entsteht aus der Not und führt so bei Erfolg zum Eintritt in eine völlig neue Umwelt wie z.B. die USA. Diese neue Umwelt & neue Umstände fördern bei manchen Menschen auch den Mut zum unternehmerischen Handeln oder der Förderung der Kinder zu einer guten Bildung oder Ausbildung.

Dies müssen wir in Hessen nutzen lernen, um so unsere Belange, unsere Werte und die Situation der flüchtenden Menschen in Einklang zu bringen.

Denn Gesellschaften, die die flüchtenden Menschen gut integrieren, bleiben erfolgreich, weil sie z.B. den Fachkräftemangel entschärfen können, die Renten stabilisieren können und insgesamt die Kraft aufbringen können, eine erfolgreiche, nachhaltige Wirtschaft des 21 Jhds. zu bauen.

Aktuell reichen aber bei einem hohen Anteil der Erwachsenen mit Migrationshintergrund die Deutschkenntnisse nicht für eine höhere Qualifizierung aus. Insbesondere Frauen, oft mit niedriger Schulbildung, bleiben auch nach Jahren des Aufenthalts in Deutschland vom qualifizierten Arbeitsmarkt ausgeschlossen.

Eine Folge könnten auch die in der Schuleingangsuntersuchung festgestellten erheblichen Mängel der deutschen Sprache sein.


Es liegt also sowohl im persönlichen Interesse der betroffenen Menschen als auch im wirtschaftlichen Interesse des Landes Hessen, durch gezielte Bildungsmaßnahmen den Zugang zu einer guten Bildung und Ausbildung und so zum Arbeitsmarkt zu verbessern.

Nutzen wir also die Migration als Chance, Hessen und damit Deutschland zu stärken, statt es durch Angst vor Wandel, Hass und Ausgrenzung zu schwächen.

Es ist eine Herausforderung, aber eine, die wir meistern können.