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Europa

Was bedeutet Europa für mich?

Die EU – das größte Friedensprojekt der Geschichte (gemeinfreies Bild aus Wikipedia)

Europa ist für mich sehr zweischneidig. Da ist die Geschichte. Die Vergangenheit und Teile der Gegenwart. Da ist aber auch die Zukunft und andere Teile der Gegenwart.

Europa. Ein Kontinent, der eigentlich keiner ist.

Eine Hegemonie, die mindestens die letzten 500 Jahre die Welt durch Unterdrückung und Ausbeutung geprägt hat, wobei sich die einzelnen europäischen Länder in der Dominanz über Raum und Zeit abwechselten, aber eben immer das Gleiche taten. Und dabei untereinander ständig im Krieg miteinander lagen.

Europa ist für mich aber auch die jüngere Geschichte, Gegenwart und Zukunft.

Europa ist für mich die EU. Das größte Friedensprojekt, das mir bekannt ist.

Das aus Ländern, die praktisch alle 10-30 Jahre in Kriegen miteinander um Einfluss rangen, Partner gemacht hat, die seit 76 Jahren nicht mehr zu den Waffen gegriffen haben.

Die einzige Lösung, um den aus der Klammer der zusammengebrochenen Sowjetunion entkommenden Ländern des “Ostblocks” eine relativ freie und relativ gerechte Ordnung zu ermöglichen – mit der Aufnahme in die EU und enormen Transfers. Natürlich eröffnete dies den EU-Ländern und deren Unternehmen und Kapital auch einen Zugang zu neuen Märkten…

Europa ist nicht perfekt.

Aber es ist die Geschichte stetiger, kurzfristig nichtlinearer, aber langfristig dennoch stetiger Verbesserung. Immer freier, immer gerechter und immer offener. Dabei die Balance zwischen Kapital und Markt auf der einen Seite und sozialer (Chancen-(Gerechtigkeit)) auf der anderen Seite immer wieder neu verhandelnd.

Europa, als Synonym für die EU bedeutet für mich den nächsten, richtigen Schritt zu gehen.

Von den europäischen Nationen zu einer Vereinigung zu kommen, in der Menschen unabhängig von den vielen geschichtlichen Tragödien und Narben miteinander mehr erreichen als gegeneinander. Um als leuchtendes Vorbild für andere Regionen und Teile von Kontinenten zu dienen.

Und dabei nicht die einzelnen Identitäten aufzugeben, sondern diese umso mehr zu schätzen und zu feiern, aber ohne dabei das “Feindbild der Anderen” zu benötigen, um sich selbst zu erhöhen. Statt krankmachenden Nationalismus, gesunden Patriotismus.

Wie eben die Menschen in Mainz und Wiesbaden 😉